„Was bleibt? – Didaktisierung einer Literaturausstellung“


Materielle Grundlage des Workshops war eine Mitte der 90er Jahre konzipierte Ausstellung zur deutschen Literatur nach 1945. Zur Verfügung standen fotografische Porträts von ost- und wes
tdeutschen Autorinnen/Autoren sowie beschreibend-interpretierende Texttafeln (in rumänischer Sprache). Von der Mehrzahl der vertretenen Schriftstellerinnen/Schriftsteller lag jeweils ein Werk in Deutsch vor; die meisten Texte waren den Teilnehmenden unbekannt. In der konstituierenden Sitzung des Workshops wurde zunächst über die Funktionen von Literaturausstellungen diskutiert. Die Teilnehmenden brachten eigene Erfahrungen im Umgang mit Literaturausstellungen ein und formulierten Wünsche und Ideen für Ausstellungen, die sowohl bildend-wissensvermittelnde als auch anregend-motivierende und unterhaltende Wirkungen haben. Anschließend erarbeitete sich die Arbeitsgruppe eine Vorgehensweise zum Umgang mit dem vorgegebenen Material, zur Auswahl der Texte und Autorinnen/Autoren, zur Suche nach weiteren notwendigen Quellen/Informationen und zur Präsentation der Ergebnisse. Ein Besuch des Deutschen Lesesaals im Stadtzentrum von Varna diente – wie auch die Nutzung des Internets – der Recherche. Die Ergebnisse aller Schritte bei der Konzeption und Präsentation der Ausstellung wurden gemeinsam diskutiert. In einer überaus kreativen Atmosphäre kristallisierten sich sehr unterschiedliche Wege im Umgang mit den ausgewählten Büchern/Autorinnen und Autoren heraus. Unter Zeitdruck entstanden dann selbst gestaltete Ausstellungstafeln und Installationen, die entweder auf stärker rational-wissenschaftliche oder auf emotional-erlebnisbetonte Art und Weise Literatur präsentieren. Die Ergebnisse des Workshops konnten am Abschlussabend der allen Akademieteilnehmerinnen und -teilnehmern vorgestellt werden. Vor den Ausstellungstafeln und Installationen diskutierten die Teilnehmenden des Workshops mit den anderen Studierenden; neben den i.e.S. literaturwissenschaftlichen Erkenntnissen standen dabei auch die gewonnenen ausstellungsdidaktischen Erkenntnisse und weiterführende Ideen im Mittelpunkt.

Horst Ehrhardt

 

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