PROSA UND POESIE AUS SLOWENIEN

(Veröffentlichte übersetzungen ins Deutsche seit der Unabhängigkeit der Republik Slowenien 1991)

 

 

 

 

 

 


 

Literatura Incognita
“Die Literatur eines kleinen Sprachgebiets kann und wird für die Welt außerhalb dieses Sprachgebiets so lange nicht existieren, wie sie nicht übersetzt ist.”

 

Ende Juni 1991 wurde die Republik Slowenien ein unabhängiger Staat. Seitdem hat sich im slowenischen literarischen Leben vieles geändert. Die Literatur und literarische Veranstaltungen an sich waren in den 80er Jahren von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Zahlreiche Autorinnen und Autoren setzten sich für die Demokratisierung ein und trugen zur Unabhängigkeit des Landes bei. Nicht wenige beteiligten sich an der Gründung von Parteien und gingen vorübergehend oder auf Dauer in die Politik, die buchstäblich aus den literarischen Zirkeln ins slowenische Parlament übersiedelte. Der Literatur wird nunmehr zwar weniger Aufmerksamkeit zuteil, aber sie kann sich ungebundener entfalten. Wollte man einen Wesenszug der aktuellen slowenischen Literatur hervorheben, so ist an erster Stelle das Neben- und Miteinander unterschiedlicher schriftstellerischer Praxen zu nennen. Stellvertretend dafür seien drei bedeutende Literaturzeitschriften genannt: Nova revija versammelt die Modernisten, die in den 60er Jahren zu publizieren begannen; L i t e r a t u r a ist das Forum der Postmodernisten der 80er und 90er Jahre; S o d o b n o s t war lange Zeit der traditionelleren Literatur vorbehalten, hat sich jedoch zuletzt nach allen Seiten hin geöffnet. Gegenwärtig gibt es eine große Vielfalt an Autorinnen und Autoren verschiedener Generationen mit individuellen Schreibweisen und persönlichen thematischen Vorlieben.

Obwohl viele kleine Editionen den übergang zur freien Marktwirtschaft nicht schafften, gibt es in Slowenien immer noch ca. 150 Verlage, die jährlich an die 2500 Titel produzieren. Davon werden 250 vom Staat gefördert, wobei der Anteil slowenischer Literatur bei über 50% liegt. Die großen, ehemals staatlichen Verlagshäuser wurden mittlerweile von Investoren übernommen. Bedingt durch den keinen Markt, sind die Buchpreise in den letzten Jahren in die Höhe geschnellt, so daß literarische Neuerscheinungen nicht mehr für alle erschwinglich sind. Doch die Lesekultur in Slowenien ist ungebrochen hoch. Für die Verbreitung von Literatur sorgt vor allem ein dichtes Bibliotheksnetz.

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1991 war für die slowenische Literatur auch im internationalen Kontext ein Jahr des Umbruchs. Zuvor meist unter dem Sammelbegriff "Jugoslawische Literatur" geführt, nahm die Präsenz slowenischer Literatur im Zuge der politischen Entwicklung auch im deutschsprachigen Raum deutlich zu. Waren in den 70er Jahren insgesamt nicht einmal 10 und in den 80er Jahren immerhin gut 30 Bücher slowenischer Autorinnen und Autoren in deutscher Sprache erschienen, so sind es seit 1991 bis dato knapp 100.* Der Anteil österreichs ist mit ca. 2/3 aller übersetzungen am größten, was auf das Wirken der slowenischen bzw. zweisprachigen Verlage in Kärnten zurückzuführen ist. Kärntner slowenische Autorinnen und Autoren wie Maja Haderlap, Fabjan Hafner, Andrej Kokot, Florjan Lipuš und Janko Messner werden ins Deutsche übersetzt und sind überdies selbst als übersetzer tätig. Auch Werke Italienischer Slowenen wie Boris Pahor und Alojz Rebula liegen in übersetzung vor. Die Literatur der slowenischen Diaspora ist dagegen im deutschsprachigen Raum kaum präsent.

Die vorliegende Broschüre stellt speziell jene in Slowenien lebenden Literatinnen und Literaten in den Mittelpunkt, die seit der Unabhängigkeit des Landes ins Deutsche übersetzt wurden. Es handelt sich um über 30 Titel von 18 Autorinnen und Autoren. Am stärksten vertreten sind die Werke der älteren Autorengeneration mit Drago Jančar, der als erster Prosaist im deutschen Sprachraum rezipiert wurde, dem Satiriker Žarko Petan und dem Dichter Kajetan Kovič. Zu dieser Generation gehören weiter Igor Torkar, NeŽa Mauer, Andrej Capuder und Marjan Tomšič. Andere etablierte Namen wie TomaŽ Šalamun, der am häufigsten übersetzte slowenische Lyriker, scheinen hier allerdings nicht auf. Auch die jüngere und jüngste Autorengeneration, die sich von den großen, nationalen Themen unbeeindruckt zeigt und ein feines Sensorium für die individuelle Existenz des Menschen entwickelt hat, ist mit Andrej Blatnik, Aleš Debeljak, Feri Lainšček, Brane Mozetič, Aleš Šteger, Suzana Tratnik, Maja Vidmar, Jani Virk, Uroš Zupan und Vlado Žabot freilich nicht vollständig vertreten.

Dennoch; die vorliegenden übersetzungen machen schon heute einen beachtlichen Teil des vielfältigen literarischen Schaffens in Slowenien für das deutschsprachige Lesepublikum zugänglich. Diese schmale Broschüre soll dazu anregen, diesen Teil der europäischen Literaturen noch näher kennenzulernen.

* 1992 wurde der Trubar-Fonds gegründet, um die übersetzung von Literatur aus Slowenien in andere Sprachen zu fördern.

 

 

ANDREJ BLATNIK

Andrej Blatnik (1963, Ljubljana), zwei Essaybände, vier Erzählbände, zwei Romane. Tao ljubezni (Tao der Liebe) w u r d e ins Kroatische und Slowakische übersetzt; der Prosaband Menjava kož (Hautwechsel) liegt in englischer, spanischer und kroatischer Sprache vor und erscheint 2002 in drei weiteren Sprachen. Blatniks jüngstes Buch, Das Gesetz der Leere, erzählt in 16 Geschichten von urbanen Nomaden, die sich im Labyrinth der Populärkultur und zwischenmenschlicher Beziehungen verlieren.

Das Gesetz der Leere, Folio Verlag, 2001

 

ANDREJ CAPUDER

Andrej Capuder (1942, Ljubljana), Dichter, Schriftsteller, Essayist, Publizist, Übersetzer (Dante, Petrarca, Camoes, Baudelaire). Verfasser von vier Romanen und des Pariser Tagebuchs (Pariški d n e v n i k ) . Wurde auch ins Esperanto übersetzt. Ehemals Kulturminister in der ersten Regierung des selbständigen Slowenien, später Botschafter in Paris. War Co-Redakteur der Kulturzeitschrift Celovški Zvon (Klagenfurt). Autor zahlreicher Essays zu Fragen von Literatur und Politik. Peitsche und Kreisel, Hermagoras Verlag, 1992

 

ALEŠ DEBELJAK

Aleš Debeljak (1961, Ljubljana), acht Essay- und sechs Gedichtbände. Mehrere nationale und internationale Preise. In den USA veröffentlichte er die Monographie Reluctant Modernity: The Institution of Art and its Historical Forms (1998) sowie die umfassende Anthologie The Imagination of Terra Incognita: Slovenian Writing 1945-1995 (1997). Seine Werke liegen in englischer, japanischer, deutscher, kroatischer, polnischer, ungarischer, tschechischer, slowakischer, spanischer, serbischer, litauischer und italienischer Sprache vor. Seine kritischen Reflexionen in Untergang der Idole (Somrak idolov) wurden in ein Dutzend Sprachen übersetzt.

Untergang der Idole, Wieser Verlag, 1994

 

DRAGO JANČAR

Drago Jančar (1948, Maribor), Romancier, Dramatiker, Essayist; ”ein Erzählkünstler von internationalem Format” ( U l r i c h Weinzierl, FAZ). Zahlreiche Veröffentlichungen; seine Essays erscheinen in internationalen Zeitschriften; meistübersetzter Autor der zeitgenössischen slowenischen Literatur. Studium der Rechtswissenschaften. Drei Jahre lang Journalist, hierauf Freiheitsentzug wegen "feindlicher Propaganda" (1974). Bis 1980 freiberuflich tätig. Im Alter von 24 Jahren erste Prosaveröffentlichungen; es folgen Romane und Dramen, Übersetzungen ins Deutsche, Amerikanische, Polnische, Russische, etc. 1985 in den Vereinigten Staaten (Fulbright-Stipendium); 1993 Prešeren-Preis (der angesehenste slowenische Literaturpreis); 1994 Europäischer Preis für Kurzprosa (Arnsberg, Deutschland).

Der Galeot, Wieser Verlag, 1991
Der Sprung von der Liburnia, Wieser Verlag, 1993
Kurzer Bericht über eine lange belagerte Stadt, HermagorasVerlag, 1996
Luzifers Lächeln, Wieser Verlag, 1996
Rauschen im Kopf, Zsolnay Verlag, 1999
Die Erscheinung von Rovenska, Folio Verlag, 2001
Brioni und andere Essays, Folio Verlag, 2002

 

KAJETAN KOVIČ

Kajetan Kovič (1931, Maribor), über 15 Gedichtbände, ein Novellenband, vier Romane, mehrere Kinder- und Jugendbücher. Bedeutendster Vertreter des Intimismus der slowenischen Nachkriegsliteratur. Übersetzer aus dem Deutschen, Französischen und Tschechischen (Rainer Maria Rilke, Georg Trakl, Stefan George, Alois Hergouth, Paul Eluard, Vladimir Holan). Erhielt für seine Werke höchste Auszeichnungen. Zahlreiche Buchausgaben in englischer, französischer, italienischer, deutscher, tschechischer, slowakischer, ungarischer, serbokroatischer, makedonischer und albanischer Sprache.

Labrador, Werkgruppe Lyrik, Graz, 1994
Sibirischer Zyklus, Werkgruppe Lyrik, Graz, 1994
Professor der Phantasie, Hermagoras Verlag, 1998
Sommer, Wieser Verlag, 2000

 

FERI LAINŠČEK

Feri Lainšček (1959, Dolenci na Goričkem), 14 Romane mit zum Teil sehr hohen Auflagen. Zahlreiche Preise: 1991 Kresnik-Preis für Statt wem die Blume blüht (Namesto koga roža cveti) für den besten Roman des Jahres; 1995 Preis der France-Prešeren- Stiftung für den Roman Die der Nebel brachte (Ki jo je megla prin e s l a ). Beide Romane wurden verfilmt (H a l g a t o bzw. M o k u š). Es liegen Übersetzungen seiner Romane ins Deutsche, Ungarische und Kroatische vor.

Halgato, Hermagoras Verlag, 1994
Der Trick mit dem Strick, Hermagoras Verlag, 2001

 

NEŽA MAURER

Neža Maurer (1930, Podvin pri Polzeli), acht Gedichtbände, mehr als zehn Kinderbücher, zahlreiche Hörspiele. War lange Zeit als Mittelschullehrerin tätig, später Journalistin und Redakteurin. Übersetzerin aus dem Deutschen und Serbokroatischen, in diese Sprachen wurden auch ihre Gedichte übersetzt. Sie zeichnet sich in ihrer persönlichen Aussagelyrik, insbesondere der Liebeslyrik, durch den unmittelbaren Ausdruck von Gefühlswelten a u s .

Wenn wir lieben, Hermagoras Verlag, 1995

 

BRANE MOZETIČ

Brane Mozetič (1958, Ljubljana), neun Gedichtbände (O b s ed e n o s t / O b s e s s i o n in slowenisch-französischer Ausgabe), ein Band mit Kurzgeschichten, zwei Romane. Redakteur und Übersetzer aus dem Französischen. Mit Lyrik bzw. Prosa in den Anthologien Matrosen sind der Liebe Schwingen (Insel Verlag, 1994) und Sodom ist kein Vaterland (Querverlag, 2001) vertreten. Der Roman Schattenengel (Angeli) ist auch in kroatischer Übersetzung erschienen. Eine Auswahl seines lyrischen Werks erscheint 2002 in italienischer, französischer und spanischer Sprache.

Schattenengel, Passagen Verlag, 2002

 

ŽARKO PETAN

Žarko Petan (1929, Ljubljana), Dichter, Dramatiker, Regisseur, Autor von Hörspielen, Romanen, Kurzgeschichten und Essays. Der erfolgreichste slowenische Autor von Aphorismen, die in über 10 Sammlungen sowie in zahlreichen internationalen Anthologien erschienen sind. Übersetzungen ins Griechische, Französische, Italienische, Rumänische, Kroatische, Serbische und Deutsche. Petans Markenzeichen: Humor und Satire.

Vergangenheit, Hermagoras Verlag, 1992
Das herrliche Leben des Josip B. Tito, Styria, 1992
Die Welt in einem Satz. Neue Aphorismen und kleine Lyrik. Styria, 1994
Von Morgen bis Gestern, Styria Verlag, 1997
Die Wege werden kürzer, Hermagoras Verlag, 1997
Lachen streng verboten, Styria, 1999
Über den Rand der Welt, Edition Atelier, 2001

 

ALEŠ ŠTEGER

Aleš Šteger (1973, Ptuj), drei Lyrikbände (Šahovnice ur/Uhrenscha c h b r e t t, 1995; K a s c h m i r, 1997; P r o t u b e r a n c e / P r o t u b e r a n z e n, 2002), ein essayistischer Reisebericht über Peru. 2000 Stipendiat des Literarischen Colloquiums in Berlin; 2001 Stipendium der Akademie Schloß Solitude in Stuttgart. Lebt und arbeitet in Ljubljana als Autor und Redakteur der Buchreihe Koda.

Kaschmir, Edition Korrespondenzen, 2001

 

MARJAN TOMŠIČ

Marjan Tomšič (1939, Rače pri Mariboru), Prosaist, Autor von Hörspielen und Drehbüchern gesellschaftskritischer Zeichentrickfilme. Vormals Lehrer und Journalist, nunmehr freier Schriftsteller. Schreibt an Siencefiction angelehnte Prosa, vornehmlich mit magischen und folkloristischen Motiven aus Istrien. Hat neben zahlreichen Erzählungen und Romanen mehrere Sammlungen istrischer Märchen und Volküberlieferungen herausgegeben.

Oštrigeca, Hermagoras Verlag, 1995
Kopf hoch und halt die Ohren steif (Geschichten aus Istrien), Hermagoras Verlag, 2002

 

IGOR TORKAR

Igor Torkar (1913, Kostanjevica na Krasu), neun Lyrikbände, 16 Dramen (Pisana žoga/Der bunte Ball wurde europaweit gespielt), neun Fernsehspiele, vier Prosa- und weitere publizistische Werke. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er vier Jahre lang eingekerkert, später lehrte er an der Akademie für Bildende Kunst in Ljubljana. Sein Roman über die Dachauer Prozesse, Sterben auf Raten, wurde mehrfach aufgelegt sowie ins Serbokroatische und Deutsche übertragen.

Sterben auf Raten, Drava Verlag, 1991
Wenn der Tod Ferien macht, Drava Verlag, 2000

 

SUZANA TRATNIK

Suzana Tratnik (1963, Murska Sobota), ein Band mit Kurzgeschichten, ein Roman. Soziologin, mehrere Übersetzungen aus dem Amerikanischen zu den Themen Gender und sexuelle Orientierung. Mit eigener Prosa in der A n t h o l o g i e Sappho küßt Europa (Querverlag, 1997) vertreten. Unterm Strich ist ein Sammelband kritischer, poetischer, phantastischer und humoristischer Geschichten, die zum Großteil an der städtischen Peripherie bzw. in der lesbischen Subkultur angesiedelt sind.

Unterm Strich, Milena Verlag, 2002

 

MAJA VIDMAR

Maja Vidmar (1961, Ljubljana), drei Lyrikbände (Razdalje teles a / K ö r p e r w e i t e n, 1984; Način vezave/Bindungsweisen, 1988; O b vznožju/Am Fuße, 1998). Vertreten in mehreren slowenischen und fremdsprachigen Anthologien, wurde ins Kroatische und Deutsche übersetzt. Verfasserin ausgesprochen erotischer Lyrik. Leibhaftige Gedichte, Literaturverlag Droschl, 1999 JANI VIRK Jani Virk (1962, Ljubljana), ein Gedichtband, ein Essayband, vier Kurzprosabände, vier Romane. Übersetzer aus dem Deutschen (Gerhard Roth, Thomas Bernhard, H. C. Artmann). Nach verschiedenen Gelegenheitsjobs im Ausland (Chicago, London, Düsseldorf) in Slowenien Skitrainer, später freier Künstler, Redakteur einer Literaturzeitschrift, Chefredakteur einer Tageszeitung; zuletzt Redakteur bei TV Slovenija.

Sergijs letzte Versuchung, Wieser Verlag, 1998

 

TOMO VIRK

Tomo Virk, führender slowenischer Literaturtheoretiker der jüngeren Autorengeneration, Herausgeber einer Anthologie slowenischer Kurzgeschichten aus den 80er und 90er Jahren. Sie umfaßt 25 Autorinnen und Autoren aller Generationen: Andrej Blatnik, Silvija Borovnik, Aleš Čar, Dušan Čater, Franjo Frančič, Lidija Gačnik-Gombač, Polona Glavan, Drago Jančar, Milan Kleč, Nina Kokelj, Ted Kramolc, Rade Krstič, Maks Kubo, Mart Lenardič, Vinko Möderndorfer, Andrej Morovič, Maja Novak, Sebastijan Pregelj, Marijan Pušavec, Rudi Šeligo, Boštjan Seliškar, Aleksa ŠušuliĘ, Jani Virk, Igor Zabel.

Die Zeit der kurzen Geschichte, Drava Verlag, 2001 (herausgegeben von Tomo Virk)

 

UROŠ ZUPAN

Uroš Zupan (1963, Trbovlje), fünf Gedichtbände, zwei Essaysammlungen. Freier Künstler, Übersetzer aus dem Englischen und Serbokroatischen. Sein lyrisches Werk wurde mehrfach ausgezeichnet (Simon-Jenko-Preis, Prešeren Preis) und ins Polnische, Kroatische und Deutsche übersetzt. Erhielt 1999 das Hubert Burda Stipendium; 2001 Stipendiat im Rahmen von Poetik der Grenze (Graz).

Beim Verlassen des Hauses, in dem wir uns liebten, Residenz Verlag, 2000

 

VLADO ŽABOT

Vlado Žabot (1958, Šafarsko pri Razkrižju), Novellist, Romancier, Jugendbuchautor. Vormals Journalist; regte zu zahlreichen Kulturinitiativen an (Kresnik-Preis für den Roman des Jahres); im kulturpolitischen Bereich aktiv. Sein Roman W o l f s n ä c h t e (Volčje noči), Roman des Jahres 1997, zeichnet eine eindrucksvolle, düstere, zum Teil bedrückend-schaurige Atmosphäre, vor deren Hintergrund der Held, ein Messner und Organist, angesichts des Zerfalls zivilisatorischer Werte zu keiner erlösenden Tat imstande ist.

Wolfsnächte, Drava Verlag, 2000

 

 


 

Zentrum für slowenische Literatur
Center for Slovenian Literature
Center za slovensko književnost

 

Das Zentrum für slowenische Literatur in Ljubljana ist in den Bereichen Literatur und Verlagswesen engagiert. Es wurde gegründet, um die Präsentation slowenischer Literatur auf internationaler Ebene voranzutreiben. Die Leitung des Zentrums obliegt einem Beirat unter dem Vorsitz von Matej Bogataj. Seit 1999 ist das Zentrum für slowenische Literatur mit seinen Programmen aktiv. Zu den bisher erfolgreichsten Initiativen zählen eine Lesereise von sieben AutorInnen durch Skandinavien sowie die Präsentation von zwölf AutorInnen an der Frankfurter Buchm e s s e .

Das Zentrum hat sich zur Aufgabe gemacht, für die Übersetzung slowenischer Literatur zu sorgen, Verlage im Ausland für die slowenische Literatur zu interessieren sowie die slowenische Literatur außerhalb Sloweniens zu präsentieren. Das Zentrum für slowenische Literatur stellt sich insbesondere Herausforderungen, die andere bestehende Einrichtungen und Initiativen im Bereich der Literatur nicht annehmen wollen oder nicht wahrnehmen können, wobei eigene internationale Kontakte genützt werden.

Das Zentrum wendet sich primär an die internationale Öffentlichkeit und sorgt zugleich für den Informationsfluß über das aktuelle Geschehen im Ausland und in Slowenien selbst. Die Informationen ergehen sowohl an Autorinnen und Autoren als auch an die breitere Öffentlichkeit, weshalb mit diversen Institutionen und Einzelpersonen kooperiert wird.

Die finanziellen und sonstigen Mittel für die Tätigkeit stammen aus nationalen wie internationalen Quellen. Das Programm wird von autonomen, ständigen oder projektorientiert geführten Gruppen umgesetzt. Die Aktivitäten umfassen unter anderem:
> elektronische Verwaltung von D a t e n b a n k e n ,
> Informationsvermittlung über diverse Medien,
> Durchführung und Beratung bei Präsentationen im Ausland,
> Koordination und Pflege internationaler Kontakte,
> Partizipation an internationalen P r o g r a m m e n ,
> Entwicklung innovativer Formen zur Präsentation slowenischer Literatur.

 


 

Trubar-Fonds
The Trubar Foundation
Trubarjev sklad

Der Trubar-Fonds ist eine gemeinsame Aktion des Slowenischen Schriftstellerverbands, des slowenischen PEN-Centers und des Zentrums für slowenische Literatur. Sein Zweck ist es, die Herausgabe slowenischer Literatur in Übersetzung zu fördern.

Antrag und Fördermittel
Um Unterstützung können Verleger außerhalb Sloweniens ansuchen, die ein literarisches Werk einer Autorin / eines Autors aus Slowenien in ihrer Sprache herausgeben wollen. Der Trubar-Fonds deckt bis zu maximal 50% der Druckkosten. Übersetzungen werden nicht gefördert.

Der Verleger muß im Antrag den Titel des Werks, den Namen des Autors und des Übersetzers, Seitenumfang, Auflagenhöhe sowie den voraussichtlichen Erscheinungstermin anführen. Dem Verwaltungsausschuß des Trubar-Fonds sind sämtliche mit der Buchproduktion verbundenen Kosten offenzulegen.

Es wird empfohlen, den Antrag in slowenischer oder englischer Sprache einzureichen und per Post einzusenden an:

Društvo slovenskih pisateljev
"Trubar - Fonds"
Tomšičeva 12
SI-1000 Ljubljana
S l o v e n i j a

Wichtige Hinweise
Der Verwaltungsausschuß tritt mindestens zwei Mal jährlich zusammen, üblicherweise im März und Oktober. Ein vom Trubar-Fonds unterstütztes Buchprojekt muß spätestens sechs Monate nach Erhalt des positiven schriftlichen Bescheids realisiert werden. Sofern der Verleger das Projekt später durchführen will, ist ein neuer Antrag einzureichen.

Der Verleger muß die gesamte Auflage des Buchs mit dem Zusatz versehen, daß die Herausgabe durch den Trubar-Fonds gefördert wurde.

Zehn Exemplare sind umgehend nach Erscheinen des Buchs gemeinsam mit zwei Rechnungen über den genauen Betrag der gewährten Unterstützung, signiert und gestempelt sowie ausgestellt an die Förderstelle, dem Trubar-Fonds zu übermitteln.