Körper im interaktiven elektronischen Raum: menschliche Informationsverarbeitung als reflexives und regulatives System zwischen (analoger) körperlicher Impulsverarbeitung und (digitaler) intellektueller Datenverarbeitung (vollständiges Systemschema)

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Als Leitkonzept der vorliegenden Modellierung umfasst „Informationsverarbeitung“ nicht nur die Erfassung von Umwelt (als Informationsgewinnung), sondern gleichzeitig auch das Verhalten in der Umwelt (als Informationsdarstellung). In dieser Eigenschaft wurde der kybernetisch-informatische Kreislauf als die einzig komplexitätsgerechte theoretische Vorgabe für Darstellung paralleler Prozesse verwendet, jedenfalls bedurfte sie zum vorliegenden Zweck zahlreicher Präzisierungen und Umdimensionierungen: In der dynamischen Perspektive liegt zwischen den beiden Prozessen immer auch eine Transformation der Information, die als Reflexion und Regulation eines mindestens zweidimensionalen Prozessors im kybernetischen Sinne (als programmgesteuert und gleichzeitig selbstreguliert) modellierbar ist. In Bemühung um eine Gegengewichtung der aktuell problematischen Prämierung wurde im vorliegenden Schema die Prozessorinstanz samt zutreffender reflexiver und regulativer Instanzen als getrennter, zweidimensionaler Systembereich modelliert. Als Grundlage innerhalb der kybernetischen Logik wäre eine beinahe konsequente Generalisierung von Prozessen als Summen verschiedener und ähnlicher bzw. gleicher Teilprozesse zu verstehen, die ein dynamisches, selbstregulatives Gleichgewicht realisieren, dies sowohl im soziologischen als auch im technologischen und sogar biotischen Sinne. Aus dieser Perspektive können Mensch und Maschine in der Art ihrer Informationsverarbeitung ähnlich modelliert werden, zumindest insoweit beide eine zentrale „prozessierende“ Einheit aufweisen, die andere Entitäten (etwa „Sensoren“, „Effektoren“, „Speicher“ usw.) nach dem Prinzip der Rückkopplung (mit- bzw. aufeinander) reguliert, die eine Selbstorganisation des dynamischen Systems und somit seine ökologische Anpassungsfähigkeit ermöglicht.

Reflexive Informationsverarbeitung kann einmal als Analyse und einmal als Synthese von selbst- und fremdreferentiellen Daten verstanden werden: im solch balancierten Modell mit zweierlei Prozessoren basiert sie einerseits auf (prinzipiell parallelen) affektiven, physiologischen Prozessen der Impulsverarbeitung und ermöglicht eine ebensolche Regulation. Andererseits nimmt sie Bezug auf (prinzipiell sequenzielle) intellektuelle, psychische Prozesse der Zeichenverarbeitung, die eine entsprechende Intervention ermöglichen. Die prinzipiell sequenzielle (bzw. bisher nur als solche darstellbare) zeichen- bzw. referentengebundene Reflexion (Kognition) ist jedoch nicht ohne einer größtenteils parallel verarbeiteten affektiven Reflexion von sowohl selbst- als auch fremdreferentiellen Daten modellierbar. Demnach wird menschliche Reflexion als eine immer mindestens zweidimensionale Kombination von Selbst- und Umweltwahrnehmung (Sensor) modelliert sowie direkt mit Regulation im Sinne balancierender Intervention komplementiert bzw. erweitert - und somit zurück auf die Umwelt gekoppelt (Effektor). Der physisch vergleichende Regulator (2) funktioniert anhand von vermutlich biochemischen und physikalischen, in ihrem wesentlichen Detail immer noch empirisch unzureichend erfassbaren Programmen (Affekt), die aber mit dem psychologischen Regulator (1) und seiner diskursiven Funktions- bzw. Darstellungsweise auf derselben Ebene liegen müssen (Kognition), um den Menschen in seiner tatsächlichen Komplexität und Ganzheit überhaupt erfassen bzw. modellieren zu können. >>
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